Contrabass-Dulcian Mö. 36

Kunstgewerbemuseum Dresden Pillnitz

 

Vorwort

Nachfolgende Aufzeichnungen sollen ein in seiner Art einzigartiges Instrument des frühen 17. Jahrhunderts etwas bekannter machen. Dabei wird an die verdienstvollen Publikationen von Herbert Heyde (1987) und Graham Lyndon-Jones (1994) angeknüpft. Diese enthalten eine vergleichende Darstellung der erhaltenen vier Contrabass-Dulciane (CBDc-Augsburg, 2 mal CBDc-Sondershausen und CBDc-Pillnitz) und führen in den instrumentenkundlichen und aufführungshistorischen Kontext ein.

Anregung für unsere Projektplanung gaben die Bemerkungen von Graham Lyndon-Jones: "Of the four, instrument D (CBDc-Pillnitz)is the one I would be most likely to try to smuggle out of the museum. It gives one the impression of being in the mainstream tradition of curtal building. It represents a tour-de-force of boring and shaping, the bell having been lathe-turned on the 6 foot long workpiece of beechwood."
Und später: "A
(CBDc-Augsburg) clearly belongs to the set of sharp-pitch curtals, and D (CBDc-Pillnitz) is likely to have about the same pitch as these. The best, or only, way to find out would be to make close copies, and live with them for some time, trying various combinations of crooks and reeds."

Von einem der zwei annähernd baugleichen Sondershausener Instrumenten sind umgerechnete Kopien (auf a=440 Hz) von Gundram Wolf erstellt worden. Der Augsburger Contrabass-Dulcian wurde 1968 durch Rainer Weber vermessen, restauriert und kopiert.

Von den erhaltenen Contrabass-Dulcianen ist der Pillnitzer der einzige, der aus einem Holzblock gefertigt ist und bisher noch nicht vermessen und kopiert worden ist. Deshalb schien uns die Vermessung und Kopie dieses Instrumentes lohnend zu sein.

Für die Bereitstellung des Pillnitzer Instruments zur Untersuchung und für Unterstützung bei den zweitägigen Vermessungsarbeiten möchten wir uns bei Herrn Rösler und Herrn Wachs vom Kunstgewerbemuseum Dresden-Pillnitz herzlich bedanken. Durch den Einsatz der Mitarbeiter des Museums konnte der im Magazin liegende Contrabass-Dulcian vor den Fluten des Elbehochwassers im August 2002 gerettet werden.

Weiterhin gilt unser Dank Frau Dr. Eszter Fontana, Direktorin des Musikinstrumentenmuseums Leipzig, die uns zur Abfassung dieses Berichtes ermutigt hat.

 

Martin Praetorius - Vermessung, Kopie

Hans Mons - Beratung, Fotos

Klaus Bickhardt, Zeichnungen, Bild- und Textredaktion, April 2005

 


 

1. Musikhistorische Einordnung und Nomenklatur

 

Für den Pillnitzer Contrabass-Dulcian konnten keinerlei Hinweise auf Instrumentenmacher, Verwendungszweck und -ort etc. gefunden werden (Übersicht: Maggie Kilbey, 2002). Eine allgemeine Beschreibung und einen Hinweis auf die Existenz solcher Instrumente gibt Michael Praetorius (1619) in Syntagma musicum II, S. 38:

 "Es ist itzo der Meister/ welcher die OctavPosaunen gemacht/ im Werck/ einen grossen Fagotcontra/ welcher noch ein Quartunter dem DoppelFagott unnd also ein Octav unterm ChoristFagott/ das Cvon sechtzchen Fueß Thon geben unnd intoniren soll/ zuverfertigen: gereth es ihm/ so wird’s ein herrlich instrument werden/ dergleichen hiebevor nicht gesehen/ und sich wol drüber zuverwundern seyn wird; Sintemahl auch den Orgelmachern bißweilen schwer fürfelt/ die untersten zween Claves D oder C von sechtzchen Füssen in den grossen Posaunen recht rein und wol anzubringen. Die zeit wird’s geben."

Gelegentlich findet sich in Inventaren oder Abrechnungen von Instrumentenmachern auch die Bezeichnung Octav Dulcian (Dulcin) oder Octav Fagott (Fagot), wobei Fagott und Dulcian synonym gebraucht werden. So z.B. in einem Instrumentenverzeichnis der Nürnberger Frauenkirche von 1609: " ...zween große Dulcin oder Fagott in schwarzen hülzernen Futteraln, dern ainer ein Octav-, der ander ein Qart Dulcin, so beede Jörg Haas gemacht." (Zitat bei M. Kilbey 2002).

 

Nach Erfindung des mehrteiligen Barockfagott (Basson) Ende des 17. Jahrhunderts in Frankreich enstanden Zuordnungsprobleme bezüglich des gemeinten Instruments beim heutigen Gebrauch von Instrumentalstimmen für "Fagott", die allerdings aus dem Stimmenmaterial anderer Stimmen (Chorton neben Kammerton) und aus Rechnungen und Inventarverzeichnissen am Uraufführungsort gelöst werden können. Während erhaltene Dulciane des 16. und 17. Jahrhunderts in der Regel eine Stimmtonhöhe zwischen a=440 und a=470 Hz (Chorton) aufweisen, liegen die Stimmtonhöhen bei Barockfagotten etwa einen Ganzton tiefer zwischen a = 380 und a=430 Hz (Kammerton). Für Dulciane der tiefen Basslagen (Bass, Quartbass und Contrabass) ist allerdings die Stimmtonlage nicht sicher zu bestimmen, da die S-Bogen meist nicht erhalten sind, von deren Länge aber die Tonlage stark beeinflußt wird. So wurden z. B. für die beiden CBDc der Sondershausener Sammlung mit verschiedenen S-Bogen Tonlagen von a=411 Hz (Heyde 1987) und a=465 (Weber 1991) ermittelt. Lyndon-Jones (1994) vermutet aufgrund vergleichender Corpus-Längenmaße für die beiden Sondershausener Instrumente (Corpuslänge 1967 und 1960 mm, Summe der Röhrenlängen 3628 und 3635 mm) eine tiefere, für den Augsburger (1882 bzw. 3477 mm) und den Pillnitzer CBDc (1812 bzw. 3466) eine höhere Stimmung. Weber (1991) gibt für den Augsburger CBDc . eine Stimmtonhöhe von a 445-450 Hz an.

 

Da Michael Praetorius bei der Abfassung der Syntagma musicum II (1619) offensichtlich die damals bekannten CBDc (Augsburg, italienischer Herkunft, vor 1600 und Nürnberg, vor 1609, anscheinend verschollen) nicht kannte und die beiden Sondershausener Instrumente erst in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden sind (Johannes Bohlmann aus Frankenhausen, 1681), könnte mit seiner oben zitierten Anmerkung (S. 38) der Hersteller des Pillnitzer Dulcians in Betracht kommen. Der erwähnte Meister ist in Syntagma musicum II, S. 32 als "Kunst-Pfeiffer" (Pfeifenmacher) Hanß Schreiber (Berlin) erwähnt. Allerdings gibt es keinerlei Hinweise auf von Hanß Schreiber gefertigte Dulciane.

Abgesehen von den 4 erhaltenen CB-Dulcianen gibt es urkundliche Belege von zwei CBDc, nämlich für die Nürnberger Frauenkirche (1609, s.o.) und die Barfüßerkirche Frankfurt (1626). Beide Instrumente stammen aus Nürnberg, erstes von Jörg Haas und zweites wahrscheinlich von Andreas Hußgatt. Leider sind diese CBDc wie auch andere gelieferte Dulciane dieser beiden "Pfeiffenmacher" verschollen.

Weitere schriftliche Quellen für die Existenz von CBDc (Leipzig, 1678 und später) sind wegen unklarer Termini zweifelhaft. Zwei Leipziger Instrumente werden als "Octav-Bombart" (-Pommer) bezeichnet und sind wahrscheinlich mit den Sondershausener Contrabass-Dulcianen identisch (Näheres bei Heyde, 1987). Seit Praetorius (1619) und Mersenne (1636) war im 17. Jahrhundert die Unterscheidung zwischen Dulcianen (Fagotten) und Pommern (Schalmeien, später Oboen) eindeutig. Erst nach der Verdrängung dieser Renaissance-Instrumente durch ihre hochbarocken Nachfolger gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Nomenklatur der Bestandsinstrumente sehr großzügig und mißverständlich angewandt. Das belegt ein auf dem Pillnitzer CBDc befindlicher neuzeitlicher Aufkleber ("Bombhart").

 

Versucht man von dieser Quellenlage eine Verbindung zum Pillnitzer CB-Dulcian herzustellen, so sprechen dessen traditionelle Bauweise für eine Herstellungszeit zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Damit kommt als Hersteller am ehesten einer der zahlreichen Holzblasinstrumentenbauer Nürnbergs, wie z.B. Jörg Haas oder Andreas Hußgatt, in Betracht. Für einen Gebrauch dieses Instruments in Dresden, z.B. in der von Heinrich Schütz geleiteten Hofkapelle, ist bisher keinerlei Hinweis gefunden worden (Herbert Heyde, 1987; Wolfram Steude, 2003, persönliche Mitteilung), wahrscheinlich ist es erst viel später auf Umwegen nach Dresden gelangt.

 

 

2. Besichtigung des Instruments

 

Die äußere Besichtigung kann nur die früheren Befunde von Herbert Heyde und Graham Lyndon-Jones bestätigen. Das einteilige Corpus mit seiner aktuellen Gesamtlänge von 1809 mm und einer Schulterhöhe von 1652 mm ist sehr gut erhalten, zeigt aber auf seiner schwarzlackierten Oberfläche zahlreiche Kratzer und Lackabsprengungen durch mechanische Einflüsse bei unvorsichtiger Lagerung, Transport etc. Die unregelmäßig flächigen Lackabsprengungen könnten ein Hinweis darauf sein, daß die Lackierung nicht unmittelbar nach der Herstellung erfolgte. Regelmäßige flächige Lackabnutzungen um alle Fingerlöcher weisen auf häufigen Instrumentengebrauch durch Rechtshänder hin. Der Dulcian ist trotz seiner enormen Größe relativ leicht und gut zu halten (Abb. 1).

Nur für F und E sind Klappen vorgesehen. Der derzeitige Klappenapparat aus Eisen ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht authentisch. Er ist nur provisorisch mit Nägeln befestigt und nur bedingt funktionsfähig. Ein Klappenkasten der F-Klappe fehlt, freiligende Nagellöcher weisen auf die ursprünglichen Ausmaße einer solchen Klappenhülle hin. Die E-Klappe ist mit einem Messingkasten versehen, der am unteren Ende jeweils 7 Schallöcher auf jeder Seite und am Unterende aufweist.

Messingbeschläge zur Verkleinerung der relativ weiten Öffnung des f-Fingerlochs und des D-Daumenlochs sind vermutlich ebenfalls nicht ursprünglich, allerdings wesentlich eleganter angepaßt als die Klappenbeschläge. Der glatte Messingkranz am Trichter ist mit Sicherheit später angebracht, 36 regelmäßige zahnförmige Eindrücke am äußeren Trichterrand weisen auf den ursprünglichen, entsprechend gezahnten Messing-Beschlag hin.

 

Bemerkenswert ist die elegante Gestaltung des Schalltrichters, der eindeutig mit dem Corpus zusammen in einem Stück gearbeitet ist. Ebenso erstaunlich ist die verwendete Holzart, die aufgrund der Textur an dünnen oder beschädigten Lackstellen und der typischen Markstrahlen der Fuß-Stirnseite als Rotbuche erkennbar ist. Der Instrumentenfuß ist anscheinend vor nicht allzulanger Zeit um einige mm abgesägt worden (s. Heyde, 1987). Das erleichtert zwar die Holzidentifizierung, läßt aber nicht mehr erkennen, ob das Fußende durch ein Messingband (jetziger Befund) oder eine sehr eng angepaßte Fußkapsel verschlossen war. Eine plane Messingscheibe auf dem Fußende ist mit neuzeitlichen Schrauben angebracht worden.

 

 

2. Äußere Vermessung des Instruments

 

Die Ergebnisse der äußeren Vermessung sind in Tabelle 1 wiedergegeben. Entsprechend den Querschnittsänderungen wurden Meßpunkte im Trichter- und Schulterbereich sehr eng, im Verlauf des gestreckten Corpus aber in weiteren Abständen gewählt. Die Messung der äußeren Querschnitte erfolgte mit geschützter Digitalschieblehre. Fingerlochweiten und -winkel wurden mit runden Kunststoffstäben ausgetastet und konnten damit nur annähernd erfaßt werden. Einige der Fingerlöcher (1,3,4) weisen einen extrem flachen Lochwinkel auf, ihr Querschnitt ist stark queroval, ihr Verlauf gebogen. Offenbar wurden bei der Ausarbeitung relativ kleine Bohrwerkzeuge verwendet. Die weitere Ausarbeitung der Löcher beim Abstimmen erfolgte wahrscheinlich mit gebogenen Schabern oder Raspeln.

Auffallend erschien uns eine etwa 200 mm höhere Position der Fingerllöcher der Diskantröhre im Vergleich zum Augsburger CBDc, ein Indiz für einen besonders langen S-Bogen (S. Abschnitt 4: Rekonstruktion des S-Bogen).

 


 

Tabelle 1:     Außenmaße      Contrabass-Dulcian, Schloss Pillnitz Mö36

Messdaten 9. 10. 2003, Martin Praetorius, Klaus Bickhardt, Hans Mons

 

 

 

 

Loch-

Loch-

 

Durchmesser

Länge

.

Durchm

winkel

 

max, mm

min, mm

mm

 

ca mm

aufwärts(+)

 

 

 

 

 

 

abwärts(-)

 

 

 

 

 

 

 

 

106,5

105,2

1809

Messingkranz

 

 

 

96,5

 

1795

Trichter-

 

 

 

97,5

 

1794

Profile

 

 

 

85,8

 

1768

 

 

 

 

87,3

 

1767

 

 

 

 

85,3

 

1761

 

 

 

 

85,5

 

1754

 

 

 

 

84

 

1753

 

 

 

 

77,7

 

1654

 

 

 

 

77

77

1652

Trichteransatz

oberer Ausgang Diskantröhre,

Durchm. : 17,9 mm

109,5

77,1

1652

Schulter

min. Wandstärke nach außen:  7,4 mm

 

 

 

 

 

 

 

97,8

66,9

1220

1. Loch

<6

36 +

oval, nicht

unterschnitten

 

 

1194

10. Loch

18,7

 

stark unterschn.

97,3

 

1164

2. Loch

>7

52 +

oval

 

 

 

 

 

 

 

97,2

63,9

1122

3. Loch

>6,5

36 -

flach oval

 

 

 

 

 

 

 

93,4

59,5

709

4. Loch

>6,7

32 +

gering unterschn

 

 

689

9. Loch

15,6

 

stark unterschn.

 

 

661

5. Loch

9,1

57 +

oval, unterschn.

 

 

 

 

 

 

 

95,5

 

616

6. Loch

7

41 -

oval unterschn.

 

 

425

8. Loch

14,2

 

 

89

54,3

94

7. Loch

10,3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

88,8

53,9

41

Messing- Band

 

 

 

87,4

53,31

0

Wandst. 1,85 mm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                     Scheidewandstärke 6,44 mm

 

 

 

 

 

 

 

 


 

3. Innere Vermessung der Bohrungen.

 

Bei der Durchleuchtung der Langbohrungen fielen ein regelmäßig gestreckter Verlauf und eine weitgehend glatte innere Oberfläche auf. Die Achse der Diskantröhre schneidet genau den äußeren Rand des Trichters. Leider ragen Nägel des später angebrachten Klappenapparates weit in die Röhrenlumina hinein.

Die Vermessung wurde nach der traditionellen Methode mit ovalen Holzscheiben (Ahorn) durchgeführt. Die 100 Messscheiben im Durchmesserabstand von 0,5 mm wurden unmittelbar vor Gebrauch nochmals geeicht. Wegen der weit ins Röhrenlumen vorstehenden Nägel mußten entsprechende Fenster in die Messscheiben eingesägt werden. Einige Messwerte konnten dennoch nicht erfaßt werden. Der Durchbruch im Fuß konnte nur in seiner Höhe, nicht aber in seinem Querdurchmesser (ca 32 mm) genau gemessen werden.

 

Zur Erfassung der Röhren-Ovalität wurde für jede Messscheibe die je maximale und minimale Eindringtiefe gemessen. Für die annähernde Rekonstruktion der ursprünglichen Bohrungsdurchmesser wurden die Mittelwerte der gefundenen 2 Längenmaße eingesetzt (s. Tabelle 2). Dieses einfache Verfahren trägt dem offenen Diskussionsstand über Maßänderungen bei alten Holzblasistrumenten und bei Kopien Rechnung (s. Peter Spohr, 1986; Rainer Weber 1994, 1996).

Wiederum auffällig und ein Hinweis auf eine große Länge des vorgesehenen S-Bogens ist der obere Ausgangsdurchmesser der Diskantröhre (vor konischer Erweiterung der S-Bogenaufnahme). Mit 14,3 mm ist er deutlich weiter als der entsprechende des Augsburger CBDulcians (9,7 mm).

 

Aus allen Meßwerten wurden eine Gesamtzeichnung im Maßstab 1:2 zeichnerisch erstellt (Abb. 2). Aus den Bohrungsmaßen wurde mit Hilfe des Programms Harvard Graphics ein Bohrungsdiagramm .im Verhältnis 10:1 gezeichnet (Abb. 3). Die Darstellung von Details für die Kopie des Instruments erfolgte mit Hilfe des Programms Autosketch.2.


 

Tabelle 2:       Innenmaße   Contrabass-Dulcian, Schloß Pillnitz Mö 36

 

Messdaten 9. 10. 2003, Martin Praetorius, Klaus Bickhardt, Hans Mons

 

Diskantröhre

Bassröhre

 

Durchm.

Länge1

Länge2

Mittelwert

Durchm.

Länge1

Länge 2

Mittelw.

MW rezp

 

mm

max.mm

min.mm

mm

mm

max.mm

min.mm

mm

mm

 

 

 

 

 

91,6

0

0

0

1809

 

 

 

 

 

89,7

1,5

1,4

1

1808

 

 

 

 

 

87,6

3,4

2,8

3

1806

 

 

 

 

 

85,7

5,1

4,7

5

1804

 

 

 

 

 

83,9

5,4

5,3

6

1803

 

 

 

 

 

81,8

9

8

8

1801

 

17,9

1652

1652

1652

79,9

12

10

11

1798

 

17,1

1645

1645

1645

77,9

15

12

13

1796

 

16,6

1640

1638

1639

76,1

17

14

15

1794

 

16

1623

1623

1623

74

22

18

20

1789

 

15,5

1617

1617

1617

72

24

24

24

1785

 

15

1609

1582

1600

69,8

27

27

27

1782

 

14,3

1565

1560

1563

68

32

32

32

1777

 

14,29

1554

1521

1537

66

36

35

35

1774

 

15

1471

1471

1471

64

43

41

42

1767

 

15,5

1418

1414

1416

61,9

52

47

49

1760

 

16

1396

1379

1388

60

65

61

63

1746

 

16,6

1338

1313

1326

59,1

68

65

67

1742

 

17,1

1311

1269

1290

58,1

150

92

121

1688

 

17,6

1228

1221

1225

57,1

290

188

239

1570

 

18,1

1194

1190

1192

56

322

237

279

1530

 

18,6

1168

1159

1164

55,1

479

284

381

1428

 

19,2

1154

1149

1152

54,1

516

406

461

1348

 

19,6

1121

1113

1117

53,1

679

548

613

1196

 

20,1

1089

1043

1066

52,1

775

683

729

1080

 

20,6

1012

1012

1012

51,1

816

773

794

1015

 

21,1

986

980

983

50,2

880

856

868

941

 

21,5

973

960

967

49,1

928

919

923

886

 

22,1

904

874

889

48,5

977

948

962

847

 

22,6

873

841

857

48

979

967

973

836

 

23,1

849

826

838

47,6

1008

1006

1007

802

 

23,6

809

800

805

47,1

1025

1017

1021

788

 

24,1

800

765

783

46,6

1063

1052

1057

752

 

24,6

727

700

714

46

1116

1095

1105

704

 

25

704

646

675

45,6

1144

1124

1134

675

 

25,6

653

591

622

45

1217

n.m.

1217

592

 

26

636

532

584

44,1

1236

n.m.

1236

573

 

26,6

583

474

529

43

1262

n.m.

1262

547

 

27,1

482

420

451

42,1

 1300

n.m.

1300

509

 

27,6

421

391

406

41

1389

1344

1366

443

 

28,1

370

313

342

40,1

1441

1401

1421

388

 

28,6

296

269

283

39,1

1479

1445

1462

347

 

29,1

268

257

263

38,1

1547

1492

1519

290

 

29,6

240

231

236

37,1

1579

1566

1572

237

 

30,1

189

133

161

36,1

1609

1591

1600

209

 

30,6

147

51

99

35,1

1662

1655

1658

151

 

 

 62,7    bis  31,9   Durchbruch

 

 

31,1

33

n.m.

34,1

1739

1674

1706

103

 

32,3

0

0

0

34,3

1809

1809

1809

0

32,9

0

0

0

35,4

1809

1809

1809

0

Stopfen

 

 

 

Stopfen

 

 

 

 

30,8bis

45,2

37,3  (Kerbe)

 33,3 bis

1763,8

1771,7   (Kerbe)

45,2

32,1

0

0

 

32,3

1809

1809

 

0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

n.m. = nicht messbar wegen Nägeln oder Durchbruch

 


 

4. Kopie des Corpus

 

Abweichend vom Original wurde Bergahorn für die Kopie benutzt. Es ist die meistverwendete Holzart bei erhaltenen Dulcianen. Beim Dulcianbau kann wegen der engen Nachbarschaft der beiden Röhren die erforderliche Präzision nur durch Bohren mit rotierendem Werkstück erzielt werden. Beim Pillnitzer Dulcian liegt das Problem abgesehen von seiner Länge und dem integrierten Schalltrichter darin, daß äußerer Rand des Schalltrichters und Achse der Diskantröhre sich schneiden.

Die einzelnen Arbeitsschritte zeigen die Abb. 4-7. Vor der 1. Bohrung der Diskantröhre mußte auf den 2 Meter langen Block in voller Länge ein Tariergewicht aufgeleimt werden. Gesamtgewicht des Blocks ca. 35 kg. Nach zylindrischer Vorbohrung (2 Stufen a 20 und 12 mm) erfolgte das konische Ausräumen mit 3 Räumern in Abschnitten. Die Bohrung der Diskantröhre endete blind etwa 200 mm vor dem Kopfende des Blocks. An dieser Stelle wurde nach Absägen des Tariergewichtes ein seitlicher Einschnitt zur Kontrolle der Endlage der Diskantröhre ausgestemmt. Nach Festlegung der Bohrachse der Bassröhre und Abdrehen des Kopfstückes erfolgte die zylindrische Vorbohrung (32 mm) der Bassröhre und anschließend die konische Räumung (34-70 mm) mit Hilfe eines Räumers mit verstellbaren Wechselklingen..

Nach Fertigstellung der Bassbohrung erfolgte das Ausdrehen des Schallbechers, anschließend das äußere Fertigdrehen des Schallstücks mit Zierringen. Die endgültige äußere Form des Dulcian wurde mit Handhobel freigelegt (Abb. 6). Beim gesamten Herstellungsprozess mußten ca 90% der ursprünglichen Blockmasse entfernt werden. Nach Oberflächenglättung durch Ziehklinge und Schleifen wurde die Messingbandage am Fuß aufgepresst und der Durchbruch zwischen den Röhren ausgebohrt und geraspelt. Mit zwei Zedernholz-Stopfen wurden die Bohrungen am Fuß verschlossen. Anstelle der möglicherweise nicht ursprünglichen Lackierung erfolgte Beizung und Ölung der Oberfläche des gesamten Corpus von außen und innen.

Die Tonlöcher wurden gemäß Lage und Winkel des Originals, aber mit deutlich kleineren Querschnitten vorgebohrt und anschließend mit Messer und gebogener Raspel entsprechend dem Original ausgearbeitet.

 

 

5. Rekonstruktion des Klappenapparates und der Messingkrone

 

Da wahrscheinlich keines der vorhandenen Teile des Klappenapparates den ursprünglichen Zustand repräsentiert, wurden die Klappen und Klappenkästen nach authentischen Vorbildern von Bass-Dulcianen des frühen 17. Jahrhunderts rekonstruiert (Abb. 7 und 8). Die ursprüngliche, 36-zackige Messingkrone des Schallbeches wurde anhand der entsprechenden äußeren Eindrücke am Becherrand nachgebildet.

 


 

6. Rekonstruktion des S-Bogen und Anspielversuche

 

Die hohe Fingerlochlage und der große Ausgangsdurchmesser der Diskantröhre sind Hinweise auf eine außerordentliche Länge des ursprünglichen S-Bogens. Aufgrund von Extrapolationen aus Tonlochabständen des Corpus (s. Tabelle 3) wurden drei S-Bögen in Längen von 860 bis 935 mm hergestellt. Die S-Bogenaufnahme am Corpus mit einer Länge von 87 mm erlaubte weitere Variationen der klingenden S-Bogenlänge. Für die S-Bogen-Durchmesser wurde eine regelmäßig-konische Röhre zugrunde gelegt, die sich von 4,4 mm am Anfang (Rohransatz) bis auf 13,0 mm regelmäßig erweitert.

 

Für Anspielversuche wurden Rohre verwendet, die sich auf dem Augsburger CBDc bewährt hatten (Gesamtlänge 75 mm, Bahnlänge 37 mm). Es konnten gute Klangergebnisse mit einer klingenden S-Bogenlänge von 870 mm erzielt werden. Nach Einübung war das Instrument in allen typischen Tonarten mit einem Ambitus von 2 Oktaven gut spielbar. Der Klang war innerhalb der Höhenregister bei gutem Oktavübergang ausgeglichen. Im Vergleich zum eher sanften Augsburger CBDc ist der Klang grundtönig kräftig und etwas schnarrend, was mit der durchgehend weiteren Mensur (Discantröhre durchnittlich +5 mm, Bassröhre +10 mm) bei annähernd gleicher klingender Länge erklärt werden könnte (s. Wolfgang Voigt, 1975). Der Stimmton liegt anscheinend, ähnlich wie beim Augsburger CBDc, deutlich höher als  a = 440 Hz (s. Tab. 4), wie aufgrund der Corpuslänge zu erwarten war (Lyndon-Jones, 1994).

 

Durch weitere Versuche mit variierenden S-Bogen-Mensuren und Rohren könnte der Stimmton genauer bestimmt werden. Mit bewährten Maßnahmen (Umrechnung, Tonlochkorrekturen) können Kopien in den heute bei Frühbarockmusik gebräuchlichen Stimmtonhöhen a=440 und a=466 Hz hergestellt werden.

 


 

Tabelle 3:  S-Bogen-Längen-Extrapolation aus Tonlochabständen

nach Vorbild des Augsburger Contrabass-Dulcian

Klingende Längen (ohne Zapfen des S- Bogens)

I= S-Anfang (Rohr), II = Überblasloch, III = Anfang der Diskantröhre, Corpus

IV = f - Loch, V = c-Loch, VI = F-Loch, VII = C-Trichterende, Corpus

:

Abstand

Längen in mm

 

 

 

 

CBDc- Augsburg

 

 

CBDc

 Pillnitz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.

I . II (Überbl)

 

 

535

 

 

extrp.      535

 

2.

I - III (Anfang)

 

 

665

 

 

extrp.      860

 

3.

I - IV (f-L.)

 

 

1275

 

 

extrp.   1290

 

4.

I - V (c-L.)

 

 

1840

 

 

extrp.   1809

 

5.

I - VI (F-L.)

 

 

2465

 

 

extrp.    2512

 

6.

I - VII (C ges)

 

 

4155

 

 

extrp.   4227

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7.

III - IV (f-L.)

 

 

610

 

 

432

 

8.

III- V  (c-L.)

 

 

1175

 

 

943

 

9.

III - VI (F-L.)

 

 

1800

 

 

1652

 

10.

III - VII (C))

 

 

3490

 

 

3367

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11.

IV - V (f - c)

 

 

565

 

 

511

 

12.

IV - VI (f - F)

 

 

1190

 

 

1220

 

13.

IV - VII (f - C)

 

 

2880

 

 

2935

 

14.

V - VII (c - C)

 

 

2315

 

 

2424

 

Relationen in %

 

 

 Extrapolation in mm

15.

1 / 4

 

 

29%

 

 

 

525

16.

1 / 6

 

 

12,9%

 

 

 

545

17.

3 / 11

 

 

226%

 

 

1155-432=723

 

18.

3 / 12

 

 

107%

 

 

1305-432=873

 

19.

3 / 13

 

 

44%

 

 

1291-432=859

 

209.

4 / 14

 

 

79%

 

 

1915-943=972

 

 

 

 

 

 

 

 

MW: 855

 

 

 

Die Kopie des Augsburger Contrabass-Dulcians ist auf a = 440 Hz. umgerechnet. Die Berechnung erfolgte nach dem Mensurverhältnis für gleichklingende Orgelpfeifen nach Töpfer (1855), das von Oktave zu Oktave für  Pfeifen-Längen 1:2 ,  für
Pfeifen-Durchmesser 1:1,682 (= 1:
4√8 ) betragen soll. Die Stimmtonhöhe hat auf die Relationen keinen Einfluß.


 

Tabelle 4: Auswertung einer ersten Klangaufzeichnung von Anspielversuchen

Kopie des CBDc, Schloss Pillnitz Mö36, S-Bogen 870 mm (klingende Länge)

(Mittelwerte+Standardabweichung aus 20-30 Einzeltonmessungen)*

Soll-Ton

Cent-Abweichung,

 bezogen auf a = 440 Hz

Cent-Abweichung

 bezogen auf a = 454 Hz

 

gleichstufige Temperatur

gleichstufige T.

mitteltönige T

C

+93+12

+43

+31

D

+31+20

-19

-23

E

+79+22

+29

+27

F

+50+24

0

-10

G

+32+22

-18

-26

A

+49+31

-1

-1

B

+74+20

+24

+16

H

+80+45

+30

+26

c

+81+18

+31

+19

d

+50+12

0

-4

e

+31+21

-19

-21

f

+30+22

-20

-30

fis

+63+6

+13

+15

g

+23+19

-27

-35

a

+52+23

+2

+2

b

+69+28

+19

+11

h

+38+25

-12

-16

+58+24

+8

-4

+50+10

0

-4

Mittelw.

 

+ 54,4+20,7

(a = 454 Hz)

0+20,7

 

-1,5+20,3

 

 

*    Für die vorläufige Klanganalyse stand eine Aufzeichnung von Einzeltönen und Musikstücken der Fagottliteratur des 17. Jahrhunderts von 40 Minuten Gesamtdauer zur Verfügung. Folgende Musikstücke wurden verwendet:

Biaggio Marini: AFFETTI MUSICALI :

1. IL BONCIO, Brando a2 (in F) , 2. LA ZORZI, Sinfonia Grave a 3 (in a)

3. Sonata ottava per due Fagotti (in e), 4. Sonata nona per due Fagotti (in g)

Heinrich Schütz: Weihnachtshistorie :

5. Intermedium 4, Sinfonia,   6 Intermedium 5,   7. Intermedium 6, Sinfonia (alle in F)

8. Zusammenschnitt der Marini-Sonate 8, a2 in e

linker Kanal: Kopie des Pillnitzer CBDc, mit Computer um 50 Cent tiefer transponiert,

rechter Kanal: auf 440 Hz umgerechnete Kopie des Augsburger CBDc (Herstellung Klaus Bickhardt)


 

Literatur

 

Heyde, H.: Contrabassoons in the 17th and early 18th century. Galpin Society Journal, XL, 1987, 24-36.

 

Kilbey, M.: Curtal, Dulcian, Bajo´n, a history of the Precursor to the Bassoon. Selbstverlag, 2002. e-mail: maggie.kilbey79(at)keble.net

 

Lyndon-Jones, G.: Four great curtails/ Instruments at Schloss Pillnitz. FoMRHI Comm. 1305/1306, 1994, S. 44-53

 

Praetorius, M.: Syntagma Musicum/ De Organographia. Elias Holwein, Wolfenbüttel, 1619, Nachdruck Bärenreiter-Verlag Kassel, 1958

 

Spohr, P.: Maßänderungen bei alten Traversflöten und bei Kopien. Bericht über das VI. Symposium zu Fragen des Musikinstrumentenbaus -   Holzblasinstrumente des 17. und 18. Jahrhunderts, Michaelstein 28./29. November 1985, Michaelstein/Blankenburg 1986, S. 77- 83.

 

Voigt, W.: Untersuchungen zur Formantbildung in Klängen von Fagott und Dulcianen. Gustav Bosse Verlag Regensburg (1975), S. 128 ff.

 

Weber, R: Kontrabaß-Dulciane, die Vorläufer des Kontrafagottes. Oboe-Klarinette-Fagott, Schorndorf 6 (1991), Heft 6, S. 97-105.

 

Weber, R: Gedanken zur Restaurierung historischer Holzblasinstrumente. Tibia 19 (1994), Heft 3, S. 212-216.

 

Weber, R: Historische Holzblasinstrumente, Originale-Kopien-Nachschöpfungen. In: Großmann, U. und Krickeberg, D. (Hrsg.) Der "schöne" Klang: Studien zum historischen Musikinstrumentenbau in Deutschland und Japan unter besonderer Berücksichtigung des alten Nürnberg. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg, 1996, S. 47-53.

 

 

 

 

 

Der Artikel wurde mittlerweile publiziert in GLAREANA (2005), 54, S. 32-49

ISSN: 1660-2730


 

Zu den Autoren:

 

Martin  Praetorius ist Holzblasinstrumentenmacher-Meister mit Spezialgebiet historische Holzblasinstrumente. Seine Ausbildung hat er bei der Firma Moek/Celle erhalten. Er ist vertraut mit der Vermessung von Museumsinstrumenten (Frankfurt, Nürnberg) und dem Nachbau nach selbst erstellten oder vorhandenen Museumsplänen. Neben seinem kompletten Renaisance-Blockflötenconsort nach Wiener Museumsinstrumenten sind seine Dulziane besonders gefragt. Diese Dulziane sind auf 440 Hz bzw. 466 Hz umgerechnete Kopien von Instrumenten aus dem Staatlichen Institut für Musikforschung Berlin, Katalog Nr. 649 (Alt-), 653
(Tenor-) und 654 (Bass-Dulzian). Dabei wurde zunächst aus den Originalmesstabellen und -Plänen des Berliner Instituts eine Kopie erstellt, deren Stimmtonhöhe bestimmt und dann alle Werte auf die jeweils gewünschte Stimmtonhöhe (meist 440 oder 466 Hz). umgerechnet.

Anschrift: Martin Praetorius, Am Amtshof 4, D-29355 Beedenbostel

Webseite: www.martin-praetorius.de - e-Mail: mail(at)martin-praetorius.de

 

Hans Mons ist Amateurdulzianspieler (alle Stimmlagen einschließlich Quart- und Contrabass). Er hat sich durch zahlreiche Museumsbesuche und Literaturstudien mit allen Fragen rund um den Dulzian befaßt. Seine Internetseite mit Diskussionsforum enthält nahezu alles heute Bekannte über den Dulzian (Ikonographie, Museumsbestände, Bibliographie, Adressen und Workshopbeschreibung der professionellen Dulzianbauer, Diskussionsforum etc.)

Anschrift: Hans Mons, Onsenoort 2, NL-5653 PW Eindhoven

Webseite: www.hansmons.com - e-mail: Hans(at)hansmons.com

 

Klaus Bickhardt, geboren (1935) und aufgewachsen in Dresden, ist Amateur-Dulzianspieler (Bass- und Contrabass). Er war Mitglied in mehreren auf Frühbarock spezialisierten Kammer-Ensembles und hat regelmäßig bei Symhoniae sacrae-Aufführungen (Lasso, Gabrieli, Monteverdi, Schütz und Zeitgenossen) sowie gelegentlich bei CD- und Rundfunkaufnahmen mitgewirkt. . Mit Dulzianbau hat er sich nach persönlichen Anleitungen durch Graham Lyndon-Jones und Bernhard Junghänl (†) intensiv beschäftigt. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit Martin Praetorius, insbesondere beim Nachbau (Kopien und auf a=440 Hz umgerechnete Kopien) von Dulzianen für den Eigenbedarf nach Museumsplänen, u.a.. Bass-Dulziane Linz, Berlin und Meran, Contrabass-Dulzian Augsburg.

Anschrift: Klaus Bickhardt, Pahlberg 4, D-31303 Burgdorf

e-mail: Klaus.Bickhardt(at)t-online.de

 


 

 

 

Weitere Abbildungen:

Abb 4:

Schematischer Arbeitsplan zur Herstellung des Corpus

 

Abb. 5:

- Bild1: Zustand nach erster Bohrung (Diskantröhre, 14-32 mm). Das zuvor auf volle Länge angeleimte 1. Tariergewicht ist bereits wieder abgesägt, zu Beginn war der Rohling fast doppelt so dick (2000x220x136 mm, ca 36 kg). Auf der Gegenseite ist bereits das 2. Tariergewicht für das Bohren der Bassröhre aufgeleimt.

 -Bild 2: Die Diskant-Bohrung endet ca. 200 mm unterhalb des Kopfendes blind (eingesägte Kerbe).Die Drehachse der Diskantröhre (oberes Ende) und die kranzförmige Aufnahme für das Backenfutter sind zu sehen.

 -Bild 3: Nach Absägen des Kopfendes um ca 20 mm (linker Rohling in Bild 3) wird die neue Drehachse  für die Bassröhre bestimmt, neu austariert und das Kopfende der Bassröhre (späterer Schalltrichter) abgedreht (rechter Rohling in Bild 3).

 -Bild 4: ein aufgetriebener Messingring sorgt später für glatten Lauf in der Lynette (s. Bild 6). Das aufgeleimte 2. Tariergewicht ist gut zu erkennen.

 -Bild 5: Martin Praetorius bohrt zunächst die Bassröhre zylindrisch vor (32 mm), er schiebt den Bohrer mit Körperkraft vorwärts, ca. 1 Stunde. Leider ist die Bandsäge etwas im Weg, aber sie dient zur Unterstützung des Bohrers.

 -Bild 6: Vorbohren, Lauf des Werkstücks in der Lynette auf 3 Stahlrollen.

 

Abb. 6:

 -Bild 7: Abdrehen des Schallstücks.

 -Bild 8: Zustand vor dem Hobeln des Corpus.

 -Bilder 9 und 10: Hobeln des Corpus.

 -Bild 11: Messingbandage aufgepresst.

 -Bild 12: Räumen der konischen S-Bogenaufnahme.

 

Abb. 7:

 -Bilder 13 und 15: Vor und nach Beizung.

 -Bild 14: Vor Eintreiben der Stopfen.

 -Bild 16 und 17: Nach Anbringen der Klappen.

 -Bild 18: Anspielversuche

 

Abb. 8: fertiges Instrument